Der Wettbewerb für eine neue 29-klassige Ganztagsschule im 22. Wiener Bezirk suchte nach einem Gebäude, das Volksschule und Neue Mittelschule (Leopold-Kohr-Straße Schule in Wien) vereint, rund 775 Schülerinnen und Schüler betreut und als Ankerpunkt im schnell wachsenden städtischen Umfeld fungiert.
Der erste Preis ging an Franz und Sue ZT GmbH. Ihr Entwurf positionierte die Schule zwischen einem neuen öffentlichen Platz und dem linearen Grünzug des Bahndamms. ARGE Architekten Kronaus – Mitterer belegten den zweiten Platz, und Kirsch ZT GmbH den dritten. Jeder Beitrag entsprach der Forderung nach einem zeitgemäßen Schulmodell, das über das Klassenzimmer hinausgeht und die Stadt einbindet.
THA, unter der Leitung von Josef Jakob, trug mit einem Fokus auf die architektonische Gestaltung der Außenbereiche zum Entwurf bei. Unser Ansatz stärkte die bürgerliche Präsenz der Schule, indem wir einen kontinuierlichen räumlichen Fluss vom Vorplatz in die parkähnlichen Freiflächen schufen. Außenräume wurden zu einer zentralen Strategie: Statt Restflächen zu bleiben, entwickelten sie sich zu aktiven Lern- und Soziallandschaften. Das Bauvolumen erhob sich vertikal und verbreitete sich als terrassierte Struktur über das Gelände.
Der Vorplatz fungierte als urbaner Platz mit Bäumen, Fahrradständern und Sitzbereichen, um gemeinschaftliche Interaktion zu fördern. Entlang des Grünzugs erstreckten sich großzügige Spiel- und Sportflächen zu einer bewegten Freiraumachse. Dazu gehörten Kletterstrukturen, Terrassen und informelle Lernbereiche. Außenklassenräume auf begrünten Terrassen ergänzten die inneren Lerncluster und lösten die Grenzen zwischen drinnen und draußen weiter auf.
Nachhaltigkeit leitete jede Entscheidung. Bepflanzungen und beschattete Oberflächen verbesserten das Mikroklima, während durchlässiger Boden das Wassermanagement unterstützte. Robuste bauliche Lösungen in Verbindung mit sorgfältig inszenierten Außenprogrammen verliehen dem Entwurf Flexibilität, ökologische Sensibilität und Resilienz.
Mit einer Bruttogeschossfläche von etwa 11.500 m² zeigte der Wettbewerb an der Leopold-Kohr-Straße, wie räumliche Klarheit, ökologische Strategien und eine durchdachte Außenarchitektur einen Rahmen für die Bildung der Zukunft schaffen können.